Rechtsprechung
   LG Berlin, 29.11.2022 - 27 O 339/21   

Zitiervorschläge
https://dejure.org/2022,42303
LG Berlin, 29.11.2022 - 27 O 339/21 (https://dejure.org/2022,42303)
LG Berlin, Entscheidung vom 29.11.2022 - 27 O 339/21 (https://dejure.org/2022,42303)
LG Berlin, Entscheidung vom 29. November 2022 - 27 O 339/21 (https://dejure.org/2022,42303)
Tipp: Um den Kurzlink (hier: https://dejure.org/2022,42303) schnell in die Zwischenablage zu kopieren, können Sie die Tastenkombination Alt + R verwenden - auch ohne diesen Bereich zu öffnen.

Volltextveröffentlichung

  • Entscheidungsdatenbank Berlin

    Fussballerfrau

    Art 1 Abs 1 GG, Art 2 Abs 1 GG, § 823 Abs 1 BGB, § 1004 Abs 1 BGB
    Unterlassungsanspruch aus postmortalem Persönlichkeitsschutz gegen Interview-Äußerungen - Fussballerfrau

Kurzfassungen/Presse

Papierfundstellen

  • afp 2023, 85
 
Sortierung



Kontextvorschau





Hinweis: Klicken Sie auf das Sprechblasensymbol, um eine Kontextvorschau im Fließtext zu sehen. Um alle zu sehen, genügt ein Doppelklick.

Wird zitiert von ...Neu Zitiert selbst (20)

  • BVerfG, 05.04.2001 - 1 BvR 932/94

    Kaisen - Meinungsfreiheit politischer Parteien im Wahlkampf und Schutz der

    Auszug aus LG Berlin, 29.11.2022 - 27 O 339/21
    Während das Grundrecht aus Art. 2 Abs. 1 GG nur einer lebenden Person zukommen kann, weil es auf die freie Entfaltung der Persönlichkeit ausgerichtet ist und damit die Existenz einer wenigstens potentiell oder zukünftig handlungsfähigen Person, also eines lebenden Menschen als unabdingbar voraussetzt, wird die Persönlichkeit eines Menschen im Hinblick auf die nach Art. 1 Abs. 1 GG unantastbare Menschenwürde über den Tod hinaus geschützt (vgl. BVerfG, Beschluss v. 22.08.2006, 1 BvR 1168/04, NJW 2006, 3409, juris Rn. 24; Beschluss v. 05.04.2001, 1 BvR 932/94, NJW 2001, 2957, juris Rn. 18; Beschluss v. 25.08.2000, 1 BvR 2707/95, NJW 2001, 594, juris Rn. 8; BGH, Urt. v. 06.12.2005, VI ZR 265/04, NJW 2006, 605, juris Rn. 9 m.w.N.).

    Die mit Art. 1 Abs. 1 GG der staatlichen Gewalt auferlegte Verpflichtung, alle Menschen gegen Angriffe auf die Menschenwürde wie Erniedrigung, Brandmarkung, Verfolgung, Ächtung und dergleichen zu schützen sowie davor zu bewahren, dass sie in einer die Menschenwürde verletzenden Weise ausgegrenzt, verächtlich gemacht, verspottet oder sonst wie herabgewürdigt werden, besteht über den Tod hinaus (BVerfG, Beschluss v. 05.04.2001, 1 BvR 932/94, NJW 2001, 2957, juris Rn. 18 m.w.N.) und wirkt insoweit auch zwischen Privaten fort.

    Geschützt wird zum anderen auch der sittliche, personale und soziale Geltungswert, den die Person durch ihre eigene Lebensleistung erworben hat und der nicht in einer Art und Weise tangiert werden darf, dass das Lebensbild des Betroffenen schwerwiegend entstellt wird (vgl. BVerfG, Beschluss v. 24.01.2018, 1 BvR 2465/13, NJW 2018, 770, juris Rn. 20; Beschluss v. 19.12.2007, 1 BvR 1533/07, NJW 2008, 1657, juris Rn. 8; Beschluss v. 05.04.2001, 1 BvR 932/94, NJW 2001, 2957, juris Rn. 18).

    Beeinträchtigt eine Handlung das postmortale Persönlichkeitsrecht, dann steht zugleich ihre Rechtswidrigkeit fest, ohne dass der Schutz im Zuge einer anschließenden Güterabwägung relativiert werden kann (vgl. BVerfG, Beschluss v. 22.08.2006, 1 BvR 1168/04, NJW 2006, 3409, juris Rn. 25; Beschluss v. 05.04.2001, 1 BvR 932/94, NJW 2001, 2957, juris Rn. 18; Beschluss v. 25.08.2000, 1 BvR 2707/95, NJW 2001, 594, juris Rn. 8; BGH, Urteil v. 16.09.2008, VI ZR 244/07, GRUR 2009, 83, juris Rn. 16).

    Bei Angriffen auf den durch die Lebensstellung erworbenen Geltungsanspruch genügt beispielsweise nicht dessen Infragestellung, wohl aber deren grobe Entstellung, z.B. durch unwahre oder zumindest nicht beweisbare Tatsachenbehauptungen, gegen die der Betroffene sich nicht selbst wehren kann (vgl. BVerfG, Beschluss v. 05.04.2001, 1 BvR 932/94, NJW 2001, 2257; BGH, Urteil v. 08.06.1989, I ZR 135/87, NJW 1990, 1986; Urteil v. 20.03.1968, I ZR 44/66, BGHZ 50, 133) oder durch Meinungsäußerungen, die als Schmähkritik einzuordnen sind (vgl. OLG Köln, Urteil v. 24.09.1998, 15 U 122/98, AfP 1998, 647).

    Bei der Prüfung der Eignung zur Verletzung der Menschenwürde kann ebenfalls erheblich werden, ob es sich um eine Tatsachenbehauptung handelt und der Wahrheitsbeweis gelingt oder misslingt oder ob eine subjektiv wertende Stellungnahme vorliegt (vgl. BVerfG, Beschluss v. 05.04.2001, 1 BvR 932/94, NJW 2001, 2957, juris Rn. 20).

  • BVerfG, 22.08.2006 - 1 BvR 1168/04

    Der blaue Engel

    Auszug aus LG Berlin, 29.11.2022 - 27 O 339/21
    Das aus dem verfassungsrechtlich gewährleisteten Recht jedes Menschen auf Achtung seiner Würde (Art. 1 Abs. 1 GG) und freie Entfaltung seiner Persönlichkeit (Art. 2 Abs. 1 GG) abgeleitete allgemeine Persönlichkeitsrecht (vgl. BGH, Urteil v. 25.05.1954, I ZR 211/53, BGHZ 13, 334, juris Rn. 20) setzt die Existenz einer wenigstens potentiell oder zukünftig handlungsfähigen Person als unabdingbar voraus (BVerfG, Beschluss v. 24.02.1971, 1 BvR 435/68, NJW 1971, 1645, juris Rn. 61) und steht daher ausschließlich Lebenden zu (BVerfG, Beschluss v. 22.08.2006, 1 BvR 1168/04, NJW 2006, 3409, juris Rn. 24; Beschluss v. 25.08.2000, 1 BvR 2707/95, NJW 2001, 594, juris Rn. 8; BGH, Urteil v. 06.12.2005, VI ZR 265/04, NJW 2006, 605, juris Rn. 9 m.w.N.).

    Während das Grundrecht aus Art. 2 Abs. 1 GG nur einer lebenden Person zukommen kann, weil es auf die freie Entfaltung der Persönlichkeit ausgerichtet ist und damit die Existenz einer wenigstens potentiell oder zukünftig handlungsfähigen Person, also eines lebenden Menschen als unabdingbar voraussetzt, wird die Persönlichkeit eines Menschen im Hinblick auf die nach Art. 1 Abs. 1 GG unantastbare Menschenwürde über den Tod hinaus geschützt (vgl. BVerfG, Beschluss v. 22.08.2006, 1 BvR 1168/04, NJW 2006, 3409, juris Rn. 24; Beschluss v. 05.04.2001, 1 BvR 932/94, NJW 2001, 2957, juris Rn. 18; Beschluss v. 25.08.2000, 1 BvR 2707/95, NJW 2001, 594, juris Rn. 8; BGH, Urt. v. 06.12.2005, VI ZR 265/04, NJW 2006, 605, juris Rn. 9 m.w.N.).

    Beeinträchtigt eine Handlung das postmortale Persönlichkeitsrecht, dann steht zugleich ihre Rechtswidrigkeit fest, ohne dass der Schutz im Zuge einer anschließenden Güterabwägung relativiert werden kann (vgl. BVerfG, Beschluss v. 22.08.2006, 1 BvR 1168/04, NJW 2006, 3409, juris Rn. 25; Beschluss v. 05.04.2001, 1 BvR 932/94, NJW 2001, 2957, juris Rn. 18; Beschluss v. 25.08.2000, 1 BvR 2707/95, NJW 2001, 594, juris Rn. 8; BGH, Urteil v. 16.09.2008, VI ZR 244/07, GRUR 2009, 83, juris Rn. 16).

  • BVerfG, 25.08.2000 - 1 BvR 2707/95

    Zur "Gedenkmünze" für Willy Brandt

    Auszug aus LG Berlin, 29.11.2022 - 27 O 339/21
    Das aus dem verfassungsrechtlich gewährleisteten Recht jedes Menschen auf Achtung seiner Würde (Art. 1 Abs. 1 GG) und freie Entfaltung seiner Persönlichkeit (Art. 2 Abs. 1 GG) abgeleitete allgemeine Persönlichkeitsrecht (vgl. BGH, Urteil v. 25.05.1954, I ZR 211/53, BGHZ 13, 334, juris Rn. 20) setzt die Existenz einer wenigstens potentiell oder zukünftig handlungsfähigen Person als unabdingbar voraus (BVerfG, Beschluss v. 24.02.1971, 1 BvR 435/68, NJW 1971, 1645, juris Rn. 61) und steht daher ausschließlich Lebenden zu (BVerfG, Beschluss v. 22.08.2006, 1 BvR 1168/04, NJW 2006, 3409, juris Rn. 24; Beschluss v. 25.08.2000, 1 BvR 2707/95, NJW 2001, 594, juris Rn. 8; BGH, Urteil v. 06.12.2005, VI ZR 265/04, NJW 2006, 605, juris Rn. 9 m.w.N.).

    Während das Grundrecht aus Art. 2 Abs. 1 GG nur einer lebenden Person zukommen kann, weil es auf die freie Entfaltung der Persönlichkeit ausgerichtet ist und damit die Existenz einer wenigstens potentiell oder zukünftig handlungsfähigen Person, also eines lebenden Menschen als unabdingbar voraussetzt, wird die Persönlichkeit eines Menschen im Hinblick auf die nach Art. 1 Abs. 1 GG unantastbare Menschenwürde über den Tod hinaus geschützt (vgl. BVerfG, Beschluss v. 22.08.2006, 1 BvR 1168/04, NJW 2006, 3409, juris Rn. 24; Beschluss v. 05.04.2001, 1 BvR 932/94, NJW 2001, 2957, juris Rn. 18; Beschluss v. 25.08.2000, 1 BvR 2707/95, NJW 2001, 594, juris Rn. 8; BGH, Urt. v. 06.12.2005, VI ZR 265/04, NJW 2006, 605, juris Rn. 9 m.w.N.).

    Beeinträchtigt eine Handlung das postmortale Persönlichkeitsrecht, dann steht zugleich ihre Rechtswidrigkeit fest, ohne dass der Schutz im Zuge einer anschließenden Güterabwägung relativiert werden kann (vgl. BVerfG, Beschluss v. 22.08.2006, 1 BvR 1168/04, NJW 2006, 3409, juris Rn. 25; Beschluss v. 05.04.2001, 1 BvR 932/94, NJW 2001, 2957, juris Rn. 18; Beschluss v. 25.08.2000, 1 BvR 2707/95, NJW 2001, 594, juris Rn. 8; BGH, Urteil v. 16.09.2008, VI ZR 244/07, GRUR 2009, 83, juris Rn. 16).

  • BGH, 29.11.2021 - VI ZR 248/18

    "Kohl-Protokolle": Helmut Kohl zu früh gestorben - Witwe bekommt

    Auszug aus LG Berlin, 29.11.2022 - 27 O 339/21
    Dieser Auffassung folgt auch der Bundesgerichtshof, der Unterlassungsansprüche, nachdem der ursprüngliche Kläger sich zunächst auf eine Verletzung seines allgemeinen Persönlichkeitsrechts berufen hatte und während des Berufungsverfahrens verstorben war, anhand der für das postmortale Persönlichkeitsrecht entwickelten Grundsätze prüft: "Denn auch wenn Erstveröffentlichung und -verbreitung der von der Kl. angegriffenen Passagen zu Lebzeiten des Erblassers erfolgten, kommt eine künftige Verletzung der Rechte des inzwischen verstorbenen Erblassers nur insoweit in Betracht, als entsprechende Rechtspositionen des Erblassers trotz seines Todes noch bestehen" (BGH, NJW 2022, 847 Rn. 19, beck-online).

    Ansprüche zur Abwehr von Verletzungen des postmortalen Persönlichkeitsrechts können von den vom Verstorbenen zu Lebzeiten hierzu berufenen Personen, im Übrigen von seinen nahen Angehörigen verfolgt werden können (BGH NJW 2022, 847 Rn. 75 m.w.N.).

  • BVerfG, 24.02.1971 - 1 BvR 435/68

    Mephisto - Kunstfreiheit und Persönlichkeitsrecht

    Auszug aus LG Berlin, 29.11.2022 - 27 O 339/21
    Das aus dem verfassungsrechtlich gewährleisteten Recht jedes Menschen auf Achtung seiner Würde (Art. 1 Abs. 1 GG) und freie Entfaltung seiner Persönlichkeit (Art. 2 Abs. 1 GG) abgeleitete allgemeine Persönlichkeitsrecht (vgl. BGH, Urteil v. 25.05.1954, I ZR 211/53, BGHZ 13, 334, juris Rn. 20) setzt die Existenz einer wenigstens potentiell oder zukünftig handlungsfähigen Person als unabdingbar voraus (BVerfG, Beschluss v. 24.02.1971, 1 BvR 435/68, NJW 1971, 1645, juris Rn. 61) und steht daher ausschließlich Lebenden zu (BVerfG, Beschluss v. 22.08.2006, 1 BvR 1168/04, NJW 2006, 3409, juris Rn. 24; Beschluss v. 25.08.2000, 1 BvR 2707/95, NJW 2001, 594, juris Rn. 8; BGH, Urteil v. 06.12.2005, VI ZR 265/04, NJW 2006, 605, juris Rn. 9 m.w.N.).

    Dieser Schutz bewahrt den Verstorbenen insbesondere davor, in einer die Menschenwürde verletzenden Art und Weise ausgegrenzt, verächtlich gemacht, verspottet oder auf sonstige Weise herabgewürdigt bzw. erniedrigt zu werden (vgl. BVerfG, Beschluss v. 24.02.1971, 1 BvR 435/68, BVerfGE 30, 173, juris Rn. 36; Wenzel/von Strobl-Albeg, Das Recht der Wort- und Bildberichterstattung, 6. Aufl. Kap. 7 Rn. 55).

  • BGH, 20.03.1968 - I ZR 44/66

    "Mephisto"; Grundlagen des Unterlassungsanspruchs wegen Verletzung des

    Auszug aus LG Berlin, 29.11.2022 - 27 O 339/21
    Als höchstpersönliches Recht ist das allgemeine Persönlichkeitsrecht in seinen - hier allein in Rede stehenden - ideellen Bestandteilen weder übertragbar noch vererblich (BGH, Urteil v. 20.03.1968, I ZR 44/66, BGHZ 50, 133, juris Rn. 17).

    Bei Angriffen auf den durch die Lebensstellung erworbenen Geltungsanspruch genügt beispielsweise nicht dessen Infragestellung, wohl aber deren grobe Entstellung, z.B. durch unwahre oder zumindest nicht beweisbare Tatsachenbehauptungen, gegen die der Betroffene sich nicht selbst wehren kann (vgl. BVerfG, Beschluss v. 05.04.2001, 1 BvR 932/94, NJW 2001, 2257; BGH, Urteil v. 08.06.1989, I ZR 135/87, NJW 1990, 1986; Urteil v. 20.03.1968, I ZR 44/66, BGHZ 50, 133) oder durch Meinungsäußerungen, die als Schmähkritik einzuordnen sind (vgl. OLG Köln, Urteil v. 24.09.1998, 15 U 122/98, AfP 1998, 647).

  • BGH, 06.12.2005 - VI ZR 265/04

    Zum postmortalen Geldentschädigungsanspruch

    Auszug aus LG Berlin, 29.11.2022 - 27 O 339/21
    Das aus dem verfassungsrechtlich gewährleisteten Recht jedes Menschen auf Achtung seiner Würde (Art. 1 Abs. 1 GG) und freie Entfaltung seiner Persönlichkeit (Art. 2 Abs. 1 GG) abgeleitete allgemeine Persönlichkeitsrecht (vgl. BGH, Urteil v. 25.05.1954, I ZR 211/53, BGHZ 13, 334, juris Rn. 20) setzt die Existenz einer wenigstens potentiell oder zukünftig handlungsfähigen Person als unabdingbar voraus (BVerfG, Beschluss v. 24.02.1971, 1 BvR 435/68, NJW 1971, 1645, juris Rn. 61) und steht daher ausschließlich Lebenden zu (BVerfG, Beschluss v. 22.08.2006, 1 BvR 1168/04, NJW 2006, 3409, juris Rn. 24; Beschluss v. 25.08.2000, 1 BvR 2707/95, NJW 2001, 594, juris Rn. 8; BGH, Urteil v. 06.12.2005, VI ZR 265/04, NJW 2006, 605, juris Rn. 9 m.w.N.).

    Während das Grundrecht aus Art. 2 Abs. 1 GG nur einer lebenden Person zukommen kann, weil es auf die freie Entfaltung der Persönlichkeit ausgerichtet ist und damit die Existenz einer wenigstens potentiell oder zukünftig handlungsfähigen Person, also eines lebenden Menschen als unabdingbar voraussetzt, wird die Persönlichkeit eines Menschen im Hinblick auf die nach Art. 1 Abs. 1 GG unantastbare Menschenwürde über den Tod hinaus geschützt (vgl. BVerfG, Beschluss v. 22.08.2006, 1 BvR 1168/04, NJW 2006, 3409, juris Rn. 24; Beschluss v. 05.04.2001, 1 BvR 932/94, NJW 2001, 2957, juris Rn. 18; Beschluss v. 25.08.2000, 1 BvR 2707/95, NJW 2001, 594, juris Rn. 8; BGH, Urt. v. 06.12.2005, VI ZR 265/04, NJW 2006, 605, juris Rn. 9 m.w.N.).

  • BVerfG, 24.01.2018 - 1 BvR 2465/13

    Grundrechtsverstoß durch mangelhafte Berücksichtigung des politischen Kontexts

    Auszug aus LG Berlin, 29.11.2022 - 27 O 339/21
    Geschützt wird zum anderen auch der sittliche, personale und soziale Geltungswert, den die Person durch ihre eigene Lebensleistung erworben hat und der nicht in einer Art und Weise tangiert werden darf, dass das Lebensbild des Betroffenen schwerwiegend entstellt wird (vgl. BVerfG, Beschluss v. 24.01.2018, 1 BvR 2465/13, NJW 2018, 770, juris Rn. 20; Beschluss v. 19.12.2007, 1 BvR 1533/07, NJW 2008, 1657, juris Rn. 8; Beschluss v. 05.04.2001, 1 BvR 932/94, NJW 2001, 2957, juris Rn. 18).

    Vermag eine substanzarme Tatsachenbehauptung bereits nicht aus sich allein heraus eine Verletzung des allgemeinen Persönlichkeitsrechts zu begründen, kann darin erst recht keine Verletzung der Menschenwürde liegen, denn der Achtungsanspruch Verstorbener reicht jedenfalls nicht weiter als der Ehrschutz lebender Personen (BVerfG, Beschluss v. 24.01.2018, 1 BvR 2465/13, NJW 2018, 770, juris Rn. 20).

  • BGH, 08.02.1994 - VI ZR 286/93

    Verletzung des allgemeinen Persönlichkeitsrechts eines Unternehmens durch

    Auszug aus LG Berlin, 29.11.2022 - 27 O 339/21
    Für den Unterlassungsanspruch ist die erforderliche Wiederholungsgefahr aufgrund der bereits erfolgten Rechtsverletzung zu vermuten und wäre nur durch Abgabe einer strafbewehrten Unterlassungserklärung auszuräumen (BGH, Urteil v. 08.02.1994, VI ZR 286/93, NJW 1994, 1281), an der es hier fehlt.
  • BVerfG, 10.10.1995 - 1 BvR 1476/91

    "Soldaten sind Mörder"

    Auszug aus LG Berlin, 29.11.2022 - 27 O 339/21
    Da aber nicht nur einzelne, sondern sämtliche Grundrechte Konkretisierungen des Prinzips der Menschenwürde sind, bedarf es nach der Rechtsprechung des Bundesverfassungsgerichts stets einer sorgfältigen Begründung, wenn angenommen werden soll, dass der Gebrauch eines Grundrechts auf die unantastbare Menschenwürde durchschlägt (vgl. BVerfG, Beschluss v. 10.10.1995, 1 BvR 1476/91, NJW 1995, 3303, juris Rn. 121).
  • BGH, 25.05.1954 - I ZR 211/53

    Veröffentlichung von Briefen

  • BVerfG, 03.06.1987 - 1 BvR 313/85

    Strauß-Karikatur

  • BGH, 11.03.2008 - VI ZR 7/07

    BGH erlaubt Greenpeace, Milchprodukte als "Gen-Milch" zu bezeichnen

  • BGH, 16.11.2004 - VI ZR 298/03

    Bauernfängerei

  • BGH, 08.06.1989 - I ZR 135/87

    Emil Nolde; Verletzung des allgemeinen Persönlichkeitsrechts eines verstorbenen

  • BGH, 16.09.2008 - VI ZR 244/07

    Rechtsschutzbedürfnis und Feststellungsbedürfnis der Klage eines Theaterverlags

  • BVerfG, 19.12.2007 - 1 BvR 1533/07

    Verletzung des postmortalen Persönlichkeitsrechts durch Theaterstück -

  • OLG Köln, 24.09.1998 - 15 U 122/98

    Postmortaler Ehrenschutz; Wahlwerbung

  • OLG Köln, 12.07.2018 - 15 U 146/17

    Verletzung des postmortalen Persönlichkeitsrechts durch Berichterstattung über

  • OLG München, 17.09.2003 - 21 U 1790/03

    Zulässigkeit von Äußerungen über einen Hauptdarsteller bei den Oberammergauer

  • OLG Köln, 06.02.2024 - 15 U 314/19

    Dr. Kohl-Richter gegen Dr. Schwan u.a.

    Im Einzelfall kann man zwar die Annahme einer groben Entstellung des Lebensbildes auch auf Teilbereiche beschränkten, wie zum Beispiel bei dem Absprechen einer Lebensleistung einer sich u.a. über die Teilnahme an Castingshows und der Selbstdarstellung im Internet definierenden Person in der Form, dass diese angeblich außer Menschen u.a. mit gefälschten social-media-accounts zu belügen und sonstigen Ärger zu machen, in ihrem Leben nichts anderes erreicht habe, es dafür im konkreten Fall allerdings keinerlei tatsächlichen Anhaltspunkte gibt (vgl. LG Berlin v. 29.11.2022 - 27 O 39/21, AfP 2023, 85, 87).

    Jedenfalls überzeugt es - entgegen dem Urteil des Landgerichts Berlin vom 29.11.2022 (27 O 339/21, AfP 2023, 85, 87) - nicht, über den Rechtsgedanken aus § 186 StGB bei einem nur potentiell zur Verzerrung des Lebensbilds des Verstorbenen geeigneten Vorbringen generell die Darlegungs- und Beweislast für den Wahrheitsgehalt allein dem Äußernden aufzuerlegen, weil dies den Schutz des postmortalen Persönlichkeitsrechts, das jedenfalls nicht weiter gehen kann als der Schutz zu Lebzeiten, über Beweislastregeln ohne Not einseitig verschieben würde.

    Bei sonstigen wahrheitswidrig beschriebenen Umständen kann vorsichtig in der Einordnung eine Rolle spielen, dass im konkreten Kontext damit kein Angriff auf die Grundlagen der Menschenwürde des Verstorbenen erfolgt, sondern nur Detailfragen, wie z.B. in einem Beziehungsstreit, im Raum stehen, bei denen bei einem Zuschreiben von hochemotionalem menschlichen Verhalten - wenn unter Umständen auch im Einzelfall wahrheitswidrig - dem Verstorbenen damit noch nicht etwa das Menschsein als solches abgesprochen oder auch nur in seinen personalen Grundfesten angegriffen wird (vgl. nur LG Berlin v. 29.11.2022 - 27 O 39/21, AfP 2023, 85, 86).

    In solchen Fällen wird regelmäßig (erst recht) auch keine Verletzung des postmortalen Geltungsanspruchs der betroffenen Person feststellbar sein, wenn wegen der Substanzlosigkeit kein greifbarer, möglicherweise wahrheitswidriger Gehalt oder Vorwurf erkennbar ist (vgl. etwa auch LG Berlin v. 29.11.2022 - 27 O 339/21, AfP 2023, 85, 87).

    Ansonsten wird man - wie unter Lebenden - aber auch im Lichte des § 189 StGB jedenfalls die allein auf die Missachtung einer (verstorbenen) Person zielenden Fälle der sog. Schmähkritik regelmäßig auch postmortal als Verletzungshandlung erfassen (so etwa auch Senat v. 12.07.2018 -15 U 151/17, juris Rn. 30 sowie 15 U 146/17, juris Rn. 28 m.w.N.; siehe auch OLG Frankfurt v. 15.10.2009 - 16 U 39/09, juris Rn. 17 ff.; LG Berlin v. 29.11.2022 - 27 O 339/21, AfP 2023, 85, 86), während im Übrigen der Gebrauch der Meinungsfreiheit bei der Prüfung der tatbestandlichen Voraussetzungen einer Verletzung des postmortalen Geltungsanspruchs sorgfältig zu gewichten ist.

Haben Sie eine Ergänzung? Oder haben Sie einen Fehler gefunden? Schreiben Sie uns.
Sie können auswählen (Maus oder Pfeiltasten):
(Liste aufgrund Ihrer bisherigen Eingabe)
Komplette Übersicht